News Archiv 2017 Februar

 

 

 

Inanspruchnahme Zeitkontogutschrift - Ansuchen bis 1.März

Inanspruchnahme Zeitkontogutschrift
Ansuchen: 1.März letzter Termin für 2017/18

>>> Information von Gary Fuchsbauer:

 

28.02.2017


Handyverbot – ein Knallfrosch aus der pädagogischen Mottenkiste

Die Schüler/innen der HTL Hallein protestieren in E-Mails gegen Handyverbot. Denn es herrscht großer Unmut bei den Schüler/innen, weil sie seit Montag ihre Handys während des Unterrichts in einem Regal deponieren müssen.
Mit dieser Maßnahme will Roland Hermanseder, Direktor einer HTL in Hallein die Unsitte in seiner Schule abstellen, dass die Schüler/innen ständig im Unterricht ihrem Smartphone mehr Aufmerksamkeit widmen als den Lehrer/innen und es sogar als unerlaubtes Hilfsmittel bei Prüfungen und Schularbeiten verwenden.
Laut Salzburger Nachrichten ist es den 1030 Schülern der HTL nicht mehr gestattet, ihr Handy während der Unterrichtsstunde bei sich zu tragen. Nur in den großen Pausen sowie der Mittagspause dürfen sich die Schüler ihr Handy wieder holen.
Der Schulsprecher Manuel Carli gibt zwar zu, dass es immer wieder schwarze Schafe gäbe, die auch im Unterricht nicht von ihrem Handy lassen können, aber diese Maßnahme sei schon komisch, weil sie seien „ja schon ältere Schüler“. Man werde auf jeden Fall noch einmal mit dem Direktor darüber sprechen.
Ob Verbote in diesem Fall wirklich erfolgreiche und sinnvolle Maßnahmen sind, darf wohl bezweifelt werden. Sicher ist jedenfalls, dass ein Handyverbot in einer höheren Schule kein Beispiel für mustergültige pädagogische Kreativität ist – ganz im Gegenteil. 

 

28.02.2017


Bildungsthemen im ORF - "dorthin gehen, wo es wirklich weh tut”

IM ZENTRUM: Deutsche Sprache - fremde Sprache:
Wie soll Sprachkompetenz gefördert werden? Ist Zweisprachigkeit ab dem Kindergarten sinnvoll? Braucht es separate Deutsch-Klassen ohne Migranten? Hat die Politik das Problem unterschätzt?
Bei Claudia Reiterer diskutieren: Sonja Hammerschmid, Bildungsministerin, SPÖ, Matthias Strolz, Klubobmann, NEOS, Christian Klar, Direktor Franz-Jonas-Europaschule, Heidi Schrodt, ehem. AHS-Direktorin und Autorin,
Ali Mahlodji, Unternehmer.
Auszug: ... dorthin gehen, „wo es wirklich weh tut”

„Wir machen das für die Zukunft unserer Gesellschaft“ – Unternehmer Ali Mahlodji fordert, dass sich Politiker mit den „echten Problemen” im Bildungssystem beschäftigen. Bei Im Zentrum fordert er, dass die Verantwortlichen dorthin gehen, „wo es wirklich weh tut”

ZIB 1: 80 Millionen Euro für Problemschulen
Bildungsministerin Hammerschmid (SPÖ) fordert für das kommende Schuljahr Extrageld für Schulen mit Schülern, die nicht Deutsch als Muttersprache haben - in Wien bereits jedes zweite Schulkind.

ZIB 1: Initiative gegen Cybermobbing
Mit der Digitalisierung und dem Boom der sozialen Netzwerke tauchen Hass-Postings und Cybermobbing als Problemfelder in der Schule auf. Daher setzt das Bildungsministerium jetzt auf eine Informationskampagne direkt in den Klassen, um Kinder und Jugendliche vor dem Phänomen zu schützen.

 

28.02.2017


Bern (CH): Die Initiative "Bildung Bern" kämpt gegen Bildungsabbau

Die Initiative „Bildung Bern“ wehrt sich gegen den Bildungsabbau im Schweizer Kanton Bern. Eine Aktion die genauso auch in Österreich ihre Berechtigung hätte.
100 Millionen bei der Bildung sparen? Nein, sagt "Bildung Bern" und bittet: "Kämpfen Sie mit uns. Unterschreiben Sie die Petition an den Regierungsrat."
Und weil die Bildung und das soziale Gleichgewicht die Statik des Hauses Europa sind, sollten wir alle Initiativen pro Bildung in Europa unterstützen.
PETITIONSTEXT - STOPP BILDUNGSABBAU
Sehr geehrte Frau Regierungspräsidentin
Sehr geehrte Regierungsratsmitglieder
Wir fordern Sie auf, von weiteren Spar- und Abbaumassnahmen im Bildungsbereich Abstand zu nehmen. Die letzte Sparrunde hat die Bildung hart genug getroffen. Wenn Sie weiter sparen, gefährden Sie die Bildungschancen unserer Kinder und Jugendlichen.
Wir sagen Nein zu noch grösseren Klassen, zu weiteren Schulhausschliessungen, zu noch mehr Zentralisierung, zum Abbau weiterer Bildungsgänge und zu noch mehr Druck für unsere Lehrpersonen und Schulleitungen. Wir sind nicht bereit, geplante Steuergeschenke auf Kosten unserer Kinder zu finanzieren.
>>> PETITION UNTERSCHREIBEN

 

27.02.2017


Direktor und Lehrer einer Vorarlberger AHS zufrieden mit der VWA

Am BRG Dornbirn-Schoren ist Direktor Reinhard Sepp offensichtlich zufrieden mit dem Ablauf und den Ergebnissen der Vorwissenschaftlichen Arbeiten (VWA).

Wie bereits berichtete („Endlich auch Schüler-, Eltern- und Expertenkritik an den VWA“ – 20.02.2017), übten der Bildungswissenschaftler Stefan Hopmann (Uni Wien) und die Bundeseltern- und Bundesschüler/innenvertretung der AHS heftige Kritik an der derzeitigen Form der VWA.

Wie vol.at berichtet, kann der Direktor des BRG Dornbirn-Schoren diese Kritik nicht wirklich nachvollziehen. Ganz im Gegenteil: „Ich bin sogar der Meinung, dass die VWA das beste Stück der neuen Reifeprüfung ist“, ist Sepp überzeugt, denn in Rahmen der VWA können „Schüler können nach ihren eigenen Interessen, ihre Stärken entwickeln.“.

Rainer Gögele, Lehrer für Latein und Religion, Mitglied des mittleren Managements an dieser Schule und seit kurzem „kurierter“ VWA-Skeptiker, ist von der Bandbreite der Themen, aber auch von der Umsetzung beeindruckt. Beeindruckt hat ihn sichtlich auch der Sohn eines Primararztes, der über Stich- und andere Verletzungen in der Antike eine VWA geschrieben hat. „Daran geknüpft war die Frage, ob Verletzungen, die damals zum Tod geführt haben, heute geheilt werden könnten“, ergänzt Gögele und unterstreicht damit eindrucksvoll, wie „qualitativ sehr hochstehend“ die Arbeiten sind.

Über den Grund, weshalb die derzeit und zukünftig betroffenen Schüler/innen im vol.at-Artikel nicht zu Wort gekommen sind, kann nur spekuliert werden. Vielleicht gibt ein FB-Post den Hinweis auf die Antwort: „Könnte es etwa sein, dass die derzeit (heißen Phase) der Schüleranmeldung an die Schulen der Grund für das überschwängliche Lob über die VWAs am Schoren ist?“

 

26.02.2017


Den Schulen fehlen vor allem Lehrpläne auf der Höhe der Zeit.

Das Erfinden ständig neuer Schwerpunkte bringt nichts, meint Othmar Pruckner im Trend. Da helfen weder Notebook-Offensive noch Schulautonomie, da helfen weder hoch motivierte Pädagogen noch zusätzliche Kräfte in der Administration. Ohne die Kardinalfrage, Was lassen wir weg?, zu lösen, würde die Schule weiterhin Krisengebiet bleiben.
Es pfeifen ja die Spatzen von den Dächern, dass die Lehrpläne völlig überfrachtet sind. Eine umfassende Lehrplanentrümpelungsreform ist freilich in weiter Ferne. Sie wird in diversen "Bildungspaketen" und "Schule 4.0"-Heilsversprechungen nicht einmal ansatzweise erwähnt.
Nein, das sei keine plumpe Generalabrechnung mit den bösen Lehrerinnen und Lehrern, sondern eine mit den aufgedunsenen Lehrplänen. Und den Lehrbüchern, stellt Pruckner klar. 
Was aber soll unser Nachwuchs denn nun wirklich lernen müssen? Um den gordischen Bildungsknoten zu durchschlagen, schlägt Pruckner vor, endlich über Tabus zu reden. Zum Beispiel über den verpflichtenden Lateinunterricht. 920 Stunden, das ist - Pardon! - für die Würscht.
Stattdessen könnte man locker eine dritte lebende Sprache sowie digitales und ökonomisches Basiswissen unterbringen. Auch bei Ethik-und Religionsunterricht ist Abspeckungspotenzial gegeben. Die Formel "Weniger ist mehr" gilt nota bene für jedes Fach.

 

25.02.2017


Public-Private-Partnership-Finanzierungen für Gratislaptops geplant

Wie berichtet, hat die Regierung in ihrem aktuellen Arbeitsprogramm ihr Vorhaben festgeschrieben, bis 2018 kostenlose Tablets und Laptops für alle Schüler/innen der fünften und neunten Schulstufe bereitzustellen. Wie heute derStandard.at berichtet, rechnet das Bundesministerium für Bildung (bmb) für die ca. 170.000 Geräte mit etwa € 100 Mio. Invetitionskosten. Derzeit würden erste Gespräche zu Public-Private-Partnership-Finanzierungen (PPP) laufen und man sei aber überzeugt davon, dass die Kosten noch geringer werden.

Fix ist, die Geräte sind Eigentum der Schüler/innen. Weitere Details müssen noch bis zum Sommer konkretisiert werden. Wie zum Beispiel, gibt es eine Geräteversicherung und wer übernimmt die Kosten dafür, wer übernimmt die Wartung der Geräte und wie können Lehrpersonen im Unterricht auf diese Geräte zugreifen?
Noch einige offenen Fragen, aber grundsätzlich beurteilen Experten und Pädagogen die Gratislaptops und -tablets für die Schüler/innen positiv.

 

24.02.2017


UGÖD hat eigenes Büro in der GÖD

Ein Jahr lang arbeitete UGÖD-Vorsitzender Reinhart Sellner im Wirtshaus, weil sein Büro versperrt war.

Fazit: Obdach statt Odyssee

UGÖD-Rundbrief 1 / 2017 S 3f : Reinhart Sellner ist Vorstandsmitglied der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst in Österreich. Sein Problem: Er ist politisch unabhängig. Ein Jahr lang musste er daher in einem nahen Wirtshaus arbeiten, weil er in der GÖD zwar ein Büro hatte, dafür aber keinen Schlüssel bekam. Wir begleiteten damals den UGÖD-Vorsitzenden einen >>> Arbeitstag lang mit der Kamera:
Was lange gärt, wird endlich gut
Darf man an Wunder glauben? Man darf. Ein halbes Jahr später sind wir wieder vor der GÖD, der Gewerkschaftszentrale in der romantischen Wiener Innenstadt. Wir bekamen einen diskreten Anruf von Reinhart. Ob der berufliche Wirtshausbesucher nun Obdach bekommen hat? Immerhin ist er bereits 70 Jahre alt. Reinhart Sellner parkt sein Fahrrad und führt uns stolz in die GÖD-Zentrale. Doch gleich nach dem Portier verlässt er das Gebäude wieder durch die Seitentüre. Sein neues Büro ist nebenan, größer und heller, höher gelegen, im Dachgeschoß - und ruhiger. Reinhart ist ganz begeistert und schwärmt uns lange davon vor, 4 Stockwerke hoch. Es kommt uns wie eine Ewigkeit vor, denn wir sind zu Fuß unterwegs ins Dachgeschoß. Letzte Woche seien 3 Besucher im Lift steckengeblieben, erklärt Reinhart uns entschuldigend. „Wir gehören nun zu den Aufsteigern!” meint Reinhart, und wieder lacht er. Wir laufen hinter ihm her, die Kamera läuft mit. Im Dachgeschoß zeigt uns Reinhart stolz seine Chipkarte – endlich ein Büroschlüssel! Fast zwei Jahre wartete er schon auf diesen Moment. Als er uns die Türe öffnet, lacht der junggebliebene Gewerkschafter glücklich wie ein Kind. Doch die Fältchen um seine Augen zeigen auch, die Gewerkschaft ist ein hartes Pflaster. Ein freundliches, helles Zimmer, zwei Schreibtische, Schränke, ein kleiner Drucker und viel freier Platz – eigentlich ein ganz normales Arbeitszimmer. Doch für Reinhart ist nichts mehr selbstverständlich. Er bietet uns ein Glas Sekt an. Wir filmen lieber. Die Büronachbarn sind international und weltmännisch, erklärt uns Reinhart stolz. Hier fühlt sich der Kosmopolit sichtlich wohler als im engen Altbau gegenüber. Sein engstes Team feiert mit ihm, es wird gelacht und geplant und gefachsimpelt. Ob man als Unabhängiger in der Gewerkschaft mit politischem Gegenwind zu kämpfen hat? „Ich kämpfe nicht allein”, kontert der weißhaarige Gewerkschafter, während er in die Runde blickt. „Wir arbeiten, kämpfen und feiern immer gemeinsam!” Dann lacht er wieder. Es ist ein trauriges, aber glückliches Lächeln. 

>>> Film zum Text:

>>> Mehr dazu:

 

24.02.2017


Weiterbildungsangebote der GenderWerkstätte

Interessante Weiterbildungsangebote der GenderWerkstätte (bzw. in Kooperation mit der GenderWerkstätte):
Anmeldungen per Mail und nähere Infos auf frauenservice.at oder genderwerkstaette.at

Geschlechtergerechte(re) Sprache
Referentin: Dr. Lisa Horvath, Psychologin, Mitglied der GenderWerkstätte
Freitag, 03.03.2017, 10:30-17:30 Uhr (Zertifikat über 6 Stunden zur Erreichung des AMS-Standards),
Ort: A&O Hotel, Eggenberger Straße 7, 8020 Graz


Gender und Diversity Weiterbildung – Grundmodul
Fr, 07.04.2017, 10:30 – 17:30 (Zertifikat über 6 Stunden zur Erreichung des AMS Standards),
Ort: A&O Hotel, Eggenberger Straße 7, 8020 Graz; Kosten: € 120,-

Gerechtigkeit managen - Umsetzungsprozesse diversitätsorientiert gestalten
Termin und Ort: 11.-13.05.2017,
Ort: Graz - wird noch bekanntgegeben; Kosten: € 450,-

>>>> mehr dazu unter Termine/Veranstaltungen

 

24.02.2017


VWA-Kritik: Vorarlberger Lehrervertreter der AHS gespalten

Wie berichtet, kritisierten der Bildungswissenschaftler Stefan Hopmann (Uni Wien) und die Bundeseltern- und Schülervertretung die vorwissenschaftliche Arbeit (VWA) in ihrer jetzigen Form (wir berichteten darüber: (Endlich auch Schüler-, Eltern- und Expertenkritik an den VWA – 20.02.2017). In Vorarlberg zeigen sich die Lehrervertreter der AHS gespalten (vorarlberg.orf.at).
Pusnik: „Maturanten lernen selbständiges Arbeiten“
Laut ORF ist für Gerhard Pusnik, der Obmann der Vorarlberger LehrerInnen-Initiative (VLI) die vorwissenschaftliche Arbeit eine gute Möglichkeit für die Schüler/innen über ein Jahr lang das selbständige Arbeiten zu lernen. Durch die Lehrer/innen gebe es eine laufende Begleitung und Überprüfung der Fortschritte. So kann laut Pusnik sichergestellt werden, dass die Schüler die Arbeit alleine schreiben. Von Seiten der Lehrer im Land sieht der VLI-Obmann keine negative Haltung gegenüber der vorwissenschaftlichen Arbeit.
Türtscher: „VWA in der jetzigen Form unbefriedigend“
Für Wolfgang Türtscher, den Obmann des Österreichischen Arbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmer-Bundes (ÖAAB), kritisiert, dass es für kein eigenes Unterrichts-Fach zur Vermittlung der Grundlagen für wissenschaftliches Arbeiten gibt. Die Kommunikation zwischen Lehrern und Schülern müsse daher außerhalb des regulären Unterrichts stattfinden.

 

24.02.2017


Kurzinformation für Lehrer/innen:

Junglehrer/innen: Lehren und Lernen in Südtirol

Absolvent/innen eines universitären Lehramtsstudiums ohne Unterrichtspraktikum haben die Möglichkeit, am Lehrer/innenvermittlungsprogramm „Lehren und Lernen in Südtirol“ teilzunehmen. Ein Jahr dort wird als UP angerechnet: Info auf welteitunterrichten.at-bmb.gv.at

 

Wirtschaftslehrer/innen und Interessierte: Ökologie und Wirtschaft

Das Bildungsministerium ermöglicht interessierten Lehrkräften die Teilnahme an der Hauptversammlung der ISBE (International Society for Business Education).

Termin: 10.3. 2017 i

Ort: BHAK Wien 8, Schönborng.3, zum Thema „Ökologie und Wirtschaft“ teilnehmen. Anmeldung über KPH Wien/Krems (LV-Nr.8740.034). Vormittag ist die Hauptversammlung,

Thema: „Ökologie und Wirtschaft“

13:00 -14:00 Uhr: Klimaschutz als Chance und Bedingung für die Wirtschaft,

14:00-15:00 Uhr: Wieviel ökologisches Grundwissen braucht die Wirtschaft?

15:00-15.30 Uhr: Diskussion, Erfahrungsaustausch.

 

23.02.2017


Risikoschüler/innen-Test – wieder ein Bifie-Flop?

Wie bereits berichtet (Risikoschülertest bringt nichts – Hauptsache das BIFIE hat einen Job – 17.02.2017) will das Bildungsministerium als erste Sofortmaßnahmen zur Reduzierung der Anzahl der Risikoschüler/innen einen Test, der eben diese Risikoschüler/innen identifizieren soll, durchführen. Bei dem Test sollen Schüler/innen in der ersten Klasse Volksschule eine Bildergeschichte nacherzählen und eine Fortsetzung finden. Dieser Test soll zeigen, ob die Schüler/innen Sätze in der Vergangenheit beziehungsweise der Zukunft bilden können.
Testverfahren 4.0?
Für die Testung stehen vier standardisierte Bildergeschichten und eine Auswertungssoftware zur Verfügung.
Die Lehrere/innen erstellen von den Erzählungen der Kinder eine Audioaufnahme. Eine spezielle Analysesoftware soll die Aufnahmen automatisch auswerten und entsprechende Feedbacks generieren - Testverfahren 4.0 gewissermaßen. Vor noch nicht ganz einer Woche sollte laut Bildungsministerium das Bundesinstitut für Bildungsforschung (Bifie) diese automatisierte Auswertung übernehmen. Die Lehrer/innen sollten dann vom Bifie die automatisch generierten Feedbacks über die Ergebnisse erhalten.
Heute schaut die Sache ganz anders aus: Nicht das Bifie, wie ursprünglich vorgesehen, sondern die Lehrer/innen sollen die Tondokument mit Hilfe des Computerprogramms auswerten. Das Programm soll per Knopfdruck neben der Diagnose auch Therapieempfehlungen für die Kinder liefern, verspricht das Bildungsministerium.

Was ist faul an der Auswertungssoftware?

Abgesehen davon, dass durch diese Testung ein beträchtlicher zusätzlicher Verwaltungs- und Organisationsaufwand für die Schulen entsteht, ist es auch fraglich, ob eine einmalige Testung und eine Auswertung mit einer Software, also einem Algorithmus, wirklich so treffsicher die Risikoschüler/innen in ihren Klassen identifizieren kann, wie dies die Lehrer/innen der Erstklässler bereits tun.
Eine weitere Frage drängt sich auf:

Weshalb will das Bifie auf einmal partout nicht mehr die automatische Analyse durchführen? Würde es doch für das Bifie für vergleichsweise wenig Aufwand beträchtliche Honorare bringen, auf die das Bifie bisher noch nie freiwillig verzichtet hat.

Könnte die Antwort sein, dass die Software doch nicht so funktioniert wie angenommen? Will man dem Bifie damit einen weiteren Flop in Folge ersparen? Wurde deshalb entschieden, dass sich die Schulen selber damit herumärgern sollen? Organisiert das Bifie eventuell die Programmeinschulung der Lehrer/innen, um nicht ganz auf das gesamte Honorar verzichten zu müssen? 

 

22.02.2017


Neue Posten - PHV: Was soll die schmähende Berichterstattung?

An der PH Vorarlberg müssen die zwei Posten für die Stellvertretung des Rektors Brauchle (seine Funktionsperiode läuft noch zwei Jahre) heuer neu besetzt werden.
Die Vorarlberger Nachrichten (VN) bringen bereits im Vorfeld eine Kandidatin in Stellung, die andere gleich zu Fall:

Letztere (Namen wurde von der VLI-Redaktion entfernt) wird künftig ganz sicher nicht mehr im Führungsgremium der Lehrerbildungsstätte vertreten sein. ..... ist bereits seit mehreren Monaten offiziell krankgemeldet und nicht mehr im Dienst. Inoffiziell ist von Zerwürfnissen ....... mit der bestehenden Führung der PH die Rede. Die strengere wissenschaftliche Ausrichtung der Bildungsinstitution hätte die Chancen der ehemaligen Verantwortlichen für den Bereich Lehre und lebensbegleitendes Lernen auf eine Bestätigung in ihrem Amt erheblich reduziert.
Seit ..... Quasi-Ausscheiden ist die Stelle der zweiten Vizerektorin neben ........., die für Forschung, Qualitätssicherung und Kooperationen zuständig ist, vakant. Stichwort .......: Die für ihre Forschungstätigkeit speziell im Zusammenhang mit der von ihr geleiteten Studie „Schule der Zehn- bis 14-Jährigen in Vorarlberg“ allgemein anerkannte Wissenschaftlerin wird mit großer Sicherheit auch in den kommenden fünf Jahren für den Bereich Bildungsforschung und Entwicklung zuständig sein.

 

22.02.2017


Wo Schule 4.0 bereits Alltag ist

So will es Unterrichtsministerin Hammerschmid und Bundeskanzler Kern: Laptops für Schüler/innen und Lehrer/innen, Active Board und schnelles WLAN in allen Klassen. In der Schule 4.0 sollen die Schüler/innen fit für die Zukunft gemacht werden.

In einigen Schulen ist dies keine Vision mehr, sondern längst Alltag. ORF NÖ berichtet zum Beispiel von der Neuen Mittelschule Langenlois (Bezirk Krems-Land), in der es seit sieben Jahren in jeder Klasse ein „Active Board“ gibt und die Schüler/innen mit eigene Laptops arbeiten. Die Schule zeigt, dass ein kluger Einsatz digitaler Medien eine Bereicherung des Unterrichts sein kann. So sehen das die Schüler/innen und Lehrer/innen der NMS Langenlois. „Es ist das Medium der Kinder, sie mögen das, und meiner Erfahrung nach nehmen die Kinder die Inhalte besser auf, wenn sie etwas mögen“, meint Mathematiklehrer Alfons Russ.

Activ Board, Laptop, WLAN, Lernplattformen alleine sind aber nicht automatisch Garant für besseren Unterricht. Grundvoraussetzungen sind der intelligente Einsatz im Unterricht und die Erkenntnis, dass die digitalen Helfer nur eine Ergänzung, ein „zusätzliches Werkzeug, angepasst an die heutige Zeit“ im komplexen Unterrichtsgeschehen sein kann.

Mangelnde Erfahrung und geringes Wissen bezüglich der Einsatzmöglichkeiten und Grenzen von digitalen Medien in der Schule könnte der Grund für die Befürchtungen mancher Eltern und Bildungsexperten sein, dass durch die elektronischen Medien Grundkompetenzen, wie Kopfrechnen oder Rechtschreibung, verloren gehen. Trümel, Biologielehrer in der NMS Langenlois widerspricht: „Rechnen, das Schreiben mit der Hand, auch die schöne und fehlerfreie Handschrift sind nach wie vor unverzichtbar und auch bei uns aus dem Unterrichtsalltag nicht wegzudenken.“

Kommentare, unkommentiert aus den sozialen Netzwerken kopiert:

Und Roboter als Lehrer bitte...die sind unempfindlicher...

o Für kognitives Lernen wär das eh besser, für andere Bereiche musisch, ästhetische Bildung ist die Lehrerin noch besser

o huch. kann man hirn und herz abkoppeln?

o Nein ist auch nicht der Fall, aber vor jeder Neuerung stehen die Verweigerer und Warner, wie z.B. Vor 150 Jahren, wo man vor den Gefahren des Lesens massiv warnte

• Auch an den Hertha Firnberg Schulen für Wirtschaft und Tourismus seit 15 Jahren Alltag. Heute sind ab dem 2. Jahrgang alle Klassen Notebookklassen!

• Mir wäre ein NotBuch lieber..

• trotzdem immer noch Frontalunterricht......

• Die elektronischen Tafeln sind ein Rückschritt, Computer sind das beste Instrument zum individualisieren... e-Tafeln fördern wieder den Frontalunterricht

 

22.02.2017


UGÖD-Veranstaltung: Digitale Arbeitswelt - Überblick, Ausblick

Schwerpunkt: Handlungsmöglichkeiten der Gewerkschaft, der Personalvertretung und des Betriebsrates

  • Welche Antworten und Forderungen stellt die UGÖD. Welche Antworten gibt es schon seitens der GÖD. Welche neue und alte Forderungen gilt es umzusetzen.
  • Es gibt keinen Bereich der nicht von der Digitalisierung berührt wird. Arbeiten wird sich gravierend wandeln. Das ergibt Chancen und Risiken. Seien wir darauf vorbereitet.

Eine Event der UGÖD. Mit Thomas Riesenecker-Caba/FORBA, Moderation: Thomas Vanorek/UGÖD
7. März 2017
17:00-20:00 inklusive Pausen und Buffet
Bildungszentrum Arbeiterkammer Wien, Theresianumgasse 16-18, 1040 Wien

 

22.02.2017


Und immer wieder nervt ein neuer "Bildungsexperte" … Teil II.

… und diesmal ist es wieder Wolfgang Feller. Wie auf dieser Seite berichtet (Und immer wieder nervt ein neuer "Bildungsexperte" – 08.02.2017), durfte er für den allseits als extrem konservativen und neoliberalen „Thinktank „ (Eigendefinition des Vereins) Agenda Austria eine Paper zum Thema Bildung verfassen. Tenor seiner Überlegungen: Die Erfahrungen auf europäischer Ebene würden zeigen, dass Lehrer zu viel mehr Weiterbildungsstunden verpflichtet werden sollten. Er begründet dies mit einer Studie an israelischen Volksschulen aus dem Jahr 2001. Und was in Israel gilt, wird wohl auch in Europa gelten, sonst wären ja „seine Erfahrungen“ in Europa eventuell falsch.
Und diesmal kommt er in einem Interview mit Lara Hagen im derStandard.at zu Wort.
Österreichs Lehrer/innen lernen zu wenig, stellt Feller fest, aber „das ist nicht ihre Schuld.“ Er wisse aus Befragungen, dass sich Lehrer/innen „gerne intensiv weiterbilden würden“. Weshalb sich die Österreichischen Pädagog/innen seiner Meinung nach trotzdem zu wenig fort- und weiterbilden, begründet Fellner einmal damit, dass oft das Angebot fehle. Es gäbe „viele kurze Kurse, aber kaum langfristige Angebote, die sich über Wochen  und Monate ziehen.“

Mehr verpflichtende Weiterbildung

Ein weiterer Grund sei die fehlende Verpflichtung der Lehrer/innen zur Weiterbildung. Dass er und die Interviewerin sich im Lehrer/innen-Dienstrecht nicht besonders auskennen sei ihnen wegen der Komplexität verziehen. Feller fordert 60 bis 80 Stunden Weiterbildung pro Jahr. Und dazu gibt es auch gleich eine bemerkenswerte Kennzahl: „Österreichs Lehrer bilden sich durchschnittlich in 18 Monaten elf Tage weiter.“ Immerhin, in 24 Monaten sind es dann schon annähernd 15 Tage. 

Budgetschonende Weiterbildung ...

Dafür müsse aber zunächst das Thema Weiterbildung für Lehrpersonen die Anerkennung erhalten, die es verdient, meint Feller. Aus „diversen Studien“ – in seinem Paper bezieht er sich hauptsächlich auf eine israelische Studie – wisse er von einem Zusammenhang zwischen Fortbildung der Lehrer/innen und den Lernerfolgen der Schüler/innen. Daraus zieht Feller den Schluss, dass Weiterbildung ein „effizienteres Mittel zur Verbesserung der Schülerleistungen“ als die „die Verringerung der Klassenschülerzahl“ sein kann. Na bravo, so wäre de facto die zusätzliche Weiterbildung auf jeden Fall kostenneutral und damit Budgetschonend. Das freut den neoliberalen FM Schelling und Fellers Auftraggeber, die erzkonservative Agenda Austria.

Mehr Anreize

Außerdem fehle es im Lehrberuf an Anreizen zum Lernen. Und wie es sich für einen rechten neoliberalen „Experten“ gehört, existieren für ihn nur Verpflichtung und/oder finanzielle Anreize. „Für neue Lehrer, die sich abseits des Unterrichts sehr engagieren und sich in ihrer Freizeit weiterbilden, ist der Effekt dann oft ein Resignieren, denn sie sehen ja, dass dieses Engagement finanziell gesehen nichts bringt.“ Soll also heißen, dass sich neue Lehrerinnen und erfahrene Lehrer/innen eh nicht mehr engagieren, weil das Gehalt nicht Leistungsbezogen ist. Womit ein weiteres kapitalistisches Postulat platziert ist.

Es fehlt ihm an Informationen

Als Zusammenfassung drängt sich ein Zitat Fellers auf: „Ganz allgemein muss ich zu dieser Frage aber sagen: Es fehlt uns [mir, Feller] an Informationen“! Da hat er wohl recht. Ein Tipp: Wirkliche Experten lösen dieses Proplem durch Forschung.

 

21.02.2017


Endlich auch Schüler-, Eltern- und Expertenkritik an den VWA

Laut Elternvertreter/innen wird bei den Vorwissenschaftliche Arbeiten oft geschummelt.

Die Vorwissenschaftliche Arbeit (VWA) ist ein Teil der Reifeprüfung und muss von den Maturant/innen selbstständig, ohne Hilfe anderer erstellt werden. Damit nehmen es die Schüler/innen scheinbar nicht so genau. Elternvertreter vermuten, dass bei bis zu einem Drittel der Vorwissenschaftlichen Arbeiten von Dritten geholfen wird. Kritik an den VWA kommt auch von Schülervertreter/innen und Expert/innen.
Wie derStandard.at berichtet, kritisieren Eltern- und Schülervertreter/innen sowie Experten die derzeitige Form der VWA. Die Kritik Gernot Schreyers vom Bundeselternverband weist vor allem auf die Überforderung vieler Schüler/innen hin, weshalb Eltern einspringen oder Ghostwriter bezahlt würden. Laut einer Umfragen von Elternvereinen aus dem Vorjahr, soll ein Viertel bis ein Drittel der VWA nicht von Schülern alleine gemacht werden. Harald Zierfuß, Bundesschulsprecher, ortet einen viel zu hohen Anspruch der VWA und eine unterschiedliche Betreuungsintensität durch die Lehrer/innen. Die Situation führe zu einer sozialen Ungerechtigkeit, stellen Schreyer und Zierfuß fest. Denn jene, die es sich leisten können, engagierten einen Ghostwriter und/oder Kinder aus der Bildungsschicht erhalten kompetente Unterstützung von den Eltern. Der Bundesschulsprecher fordert externe Gutachter für die VWA und weniger formale Regeln.

Im Kurier meint ein „Ghostwriter“, dass die Schätzungen Schreyers nicht ganz so abwegig seine: "Ich habe heuer 35 Arbeiten betreut – manchmal helfen Eltern mit, manche bezahlen Freunde." Meistens kommen Schüler, weil sie von den formalen Kriterien überfordert sind: "An der Uni gibt es Seminare für wissenschaftliches Arbeiten. Die Schüler wissen oft nicht, wie sie zitieren und recherchieren sollen. Und sie haben Angst, dass ihre Arbeit nicht den Kriterien entspricht bzw. dass man ihnen ein Plagiat vorwirft, wenn sie Sätze aus Büchern abschreiben."
Auf den Punkt bringt es der Bildungswissenschaftler Stefan Hopmann von der Uni Wien. Sieben von acht Kriterien für die Bewertung der VWA würden sich auf den Prozess und die formale Gestaltung beziehen. Der Inhalt der Arbeit spiele dabei eher eine untergeordnete Rolle.  Es gehe hauptsächlich darum, etwas wissenschaftlich aussehen zu lassen, unbeschadet des Inhalts. "Das lädt dazu ein, dass andere daran mitwirken, ein möglichst schönes Dokument zu erstellen." Wichtiger wäre es, die jungen Leute dazu zu bekommen, sich kreativ und eigenständig mit einem Thema auseinanderzusetzen.
Wenn man weiß, dass die Schule dieses Monster VWA vor allem dem Druck der Unis auf das Bildungsministerium zu verdanken hat, ist die Kritik und die Anregung Hopmanns besonders erfreulich. Sie ist zwar nicht neu – diese Kritik gibt es von Seiten der Lehrer/innen bereits seit den ersten Durchführungsbestimmungen des Bildungsministeriums zu den VWA. Endlich reagieren auch die Eltern- und Schülervertreter und Bildungsexperten.
Laut Auskunft im Bildungsministerium seien jedenfalls keine Änderungen bei der VWA vorgesehen

 

20.02.2017


Gendersensible Pädagogik: Ergebnis der ÖLI-Umfrage

Frau BM Hammerschmid sagte in Bezug auf die PISA-Ergebnisse im Ö1 Mittagsjournal am 6.12.2016:

Es braucht jetzt noch mehr gendersensible Pädagogik!

Ilse Seifried hat dazu ein Stimmungsbild (nicht differenziert in VS, AHS, ASO, NMS, BHS und ob weibliche oder männlicher Lehrpersonen) erhoben.

Der Fragebogen mit 4 Fragen wurde vom 7. – 31. Dez.2016 auf die Website der ÖLI-UG gestellt.

Umfrage bei Lehrer/innen zur gendersensiblen Pädagogik ist jetzt abgeschlossen und die Daten wurden von Ilse Seifried ausgewertet:

Konklusio

Von den 129 LehrerInnen hatte jede/r 3. Lehrende kein Wissen oder nur Teilwissen bzw. Vorurteile bzgl. gendersensibler Pädagogik.

Dieses Ergebnis sollte eine Anregung für das BMB für eine repräsentative Umfrage sein. Es lässt sich vermuten, dass eine enorme Anstrengung vom BM nötig ist, in Form von Fachseminaren, Weiterbildungsseminaren, Unterrichtsmaterialien, WorkshopleiterInnen für SchülerInnen u.a.m. die Lehrenden und SchülerInnen sowie SchulleiterInnen zu qualifizieren.

Seit Jahren fehlt es zusätzlich an Möglichkeiten und Angeboten für LehrerInnen an Selbsterfahrungsseminaren teilzunehmen, die das eigene Selbstverständnis als Mann/Frau in unserer Gesellschaft reflektieren. Supervision fehlt als Teil der Unterrichtsverpflichtung.

>>>> Gesamte Auswertung der Erhebung

 

19.02.2017


Wider dem analogen und digitalen Junk

Wider dem analogen und digitalen Junk … Deshalb Schule 4.0 ....meint der Medienpädagoge Swertz
Konrad Paul Liessmann sprach in der Debatte um die Digitalisierung der Bildung in der "NZZ" jüngst von staatlich verordneten "digitalen Drogen". Eine Replik von Christian Swertz, Professor für Medienpädagogik am Institut für Bildungswissenschaft der Uni Wien.
Auszug aus DerStandard.at: Das Schule-4.0-Konzept des Bildungsministeriums hat eine alte Diskussion neu entfacht: Schaden digitale Medien der Bildung? Für eine Antwort muss man natürlich wissen, was das ist – Bildung. Versuchen wir eine Antwort mit Twitter: "Bildung ist die höchste und proportionierlichste Bildung der Kräfte zu einem Ganzen in der freiesten Wechselwirkung von Ich und Welt." Wilhelm von Humboldt, auf 140 Zeichen gekürzt. So viel zur Theorie. In der Praxis ist für den Sprachwissenschafter Humboldt die Auseinandersetzung mit Sprachen das wichtigste Bildungsmittel. Dabei geht es Humboldt nicht nur um eine Sprache, sondern um viele Sprachen, und nicht nur um das Vokabelnlernen, sondern um eine Auseinandersetzung mit Sprachen. Die differenzierte Auseinandersetzung mit der Pluralität der Sprachen ist für Humboldt ein Bildungsanlass par excellence.
Neben den natürlichen Sprachen ist dabei auch an Fachsprachen – etwa die der Philosophie oder künstliche Sprachen – zu denken. Und schöne künstliche Sprachen gibt es durchaus: Schon die klassischen Computersprachen wie das nie realisierte Plankalkül, Fortran und Lisp bieten veritable Anlässe, sich mit der Ästhetik von Sprachen, aber auch mit Syntax und Semantik auseinanderzusetzen und so im Erwerb der Grundkompetenz des Programmierens die Besonderheiten der eigenen Sprache in der Auseinandersetzung mit der Vielfalt der Sprachen kritisch reflektieren und gestalten zu lernen. Was, wenn nicht das, ist heute Denken?

 

18.02.2017


Risikoschülertest bringt nichts – Hauptsache das BIFIE hat einen Job

Seit gestern denkt eine Bildungskonferenz im Ministerium über "Sofortmaßnahmen zur Reduzierung der Anzahl der Risikoschüler/innen nach. Als erstes Ergebnis dieses Nachdenkprozesses ist ein Test, der Risikoschüler/innen identifizieren soll, berichtet derStandard.at. Bei dem Test sollen Schüler/innen in der ersten Klasse Volksschule eine Bildergeschichte nacherzählen und eine Fortsetzung finden. Dieser Test soll zeigen, ob die Schüler/innen Sätze in der Vergangenheit beziehungsweise der Zukunft bilden können.
Dieser Test soll vor allem an jenen Schulen verwendet werden, bei denen in den letzten Pisa-Tests eine größere Anzahl an Risikoschüler/innen festgestellt wurden. Für die Testung stehen vier standardisierte Bildergeschichten zur Verfügung. Die Erzählungen der Kinder werden von den Lehrern aufgenommen und an das Bundesinstitut für Bildungsforschung (Bifie) übermittelt. Dort werden sie anhand eines Algorithmus ausgewertet, die Lehrer erhalten dann automatisch Feedback über die Ergebnisse.
Wichtiger wäre die doch die Frage, wie die Risikoschüler/innen unterstützt werden können!
Die Sinnhaftigkeit eines solch aufwändigen standardisierte Tests für die Ermittlung der Risikoschüler/innen wird vor allem von Lehrer/innen bezweifelt. „Ich sehe das Identifizieren der Risikokinder nicht wirklich als DIE Schwierigkeit an. Deren LehrerInnen wissen ganz gut, wer Risikoschüler/in ist. Wie die Schüler/innen unterstützt werden können, ist doch die spannende Frage!“, lautet der FB-Kommentar einer Pädagogin, die damit die Kritik auf den Punkt bringt.
Hauptsache das BIFIE hat einen Job …
Es steht wohl außer Zweifel, dass die Lehrer/innen der Erstklässler viel treffsicherer die Risikoschüler/innen in ihren Klassen identifizieren können als ein Analysealgorithmus des BIFIE. Klar dürfte auch sein, dass diese Testungen zu einem beträchtlichem zusätzlichen Verwaltungs- und Organisationsaufwand für die Schulen und beträchtliche Honorare für das BIFIE verursachen. Wahrscheinlich ist es aber keine brauchbare Sofortmaßnahme zur Reduzierung der Anzahl der Risikoschülerinnen und -schüler in den Grundkompetenzen.

 

17.02.2017


PV Akademie 2017  Bildung Wissen Erfahrung Standpunkt

Informationsveranstaltung/Workshop für LehrerInnen: Pensionsrecht -Sabbatical-Zeitkonto-Altersteilzeit

Informationsveranstaltung/Workshop

Pension-Sabbatical- Zeitkonto-Altersteilzeit

Termin und Ort

Montag, 06. März 2017

16:45 Uhr

Bad Ischl

Zielgruppe

LehrerInnen aller Schultypen

Referent

Gary Fuchsbauer

Stv. Vorsitzender der GÖD BMHS und Dienst-, Besoldungs- und Pensionsrechtsexperte der ÖLI-UG

Inhalt

Alles Wissenswerte über Pension, Sabbatical, Zeitkonto, Altersteilzeit

Information zur Veranstaltung

Pensionsrecht, Sabbatical, Zeitkonto, Altersteilzeit

In den vergangenen 20 Jahren hat unser Dienstgeber massiv in das Pensionsrecht eingegriffen und zahlreiche nur schwer durchschaubare Regelungen durchgesetzt. In diesem Workshop erfahren die TeilnehmerInnen wie ihre Aussichten stehen.

Organisation - Auskunft:

Andrea Zirkitzer     zirknitzer@oeli-ug.at

Pension-Sabbatical- Zeitkonto-Altersteilzeit

0,00 €

  • leider ausgebucht

 

15.02.2017


Karmasin probiert es mit Zynismus pur!

Harald Walser gibt in seinem Blog dem Ärger über die Aussagen von Sophie Karmasin im heutigen Ö1-Morgenjournal (Karmasin: „Flexible Arbeitszeit Chance für Familien“) Raum: „Statt ordentliche elementarpädagogische Einrichtungen zu gewährleisten, empfiehlt sie Eltern abwechselnde Blockarbeitszeiten bis zu zwölf Stunden.“

 

Empörend ist für ihn die Aussage der Familienministerin, die Arbeitszeitflexibilisierung mit Blockarbeitszeiten bis zu zwölf Stunden bringe viele Chancen für Familien: „Statt aktiv zu werden empfiehlt die Ministerin allen Ernstes, bei Paaren sollen die Partner jeweils zwei bis drei Tage bis zu zwölf Stunden am Tag Blockarbeitszeit nehmen, während der jeweils andere in dieser Zeit die Kinderbetreuung übernimmt. Man kann nur den Kopf schütteln über eine derartige Ahnungslosigkeit von den realen Lebensbedingungen von Eltern in Österreich.“

 

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14.02.2017


Und immer wieder nervt ein neuer "Bildungsexperte" …

… und diesmal ist es ein gewisser Wolfgang Feller. Er durfte für den allseits als extrem konservativen und neoliberalen „Thinktank „ (Eigendefinition des Vereins) Agenda Austria eine Paper zum Thema Bildung verfassen. Tenor seiner Überlegungen: Die Erfahrungen auf europäischer Ebene würden zeigen, dass Lehrer zu viel mehr Weiterbildungsstunden verpflichtet werden sollten. Er begründet dies mit einer Studie an israelischen Volksschulen aus dem Jahr 2001. Und was in Israel gilt, wird wohl auch in Europa gelten, sonst wären ja „seine Erfahrungen“ in Europa eventuell falsch.
Fellner meint deshalb, dass Fortbildung wichtiger sei als ein Lehramtsstudium. Er plädiert dafür, dass das Lehrpersonal sich 60 bis 80 Stunden pro Jahr fortbilden soll. Als Motivation für die Pädagog/innen regt er an, die Gehaltserhöhungen von ihrem Fortbildungsengagement abhängig zu machen. Beförderungen und Gehaltsvorrückungen sollten – in einem neuen Lohnschema mit Grundgehalt und einem Leistungsbonus – an überprüfbare Weiterbildungserfolge geknüpft werden.
Und wo werden Fellners Bildungsideen gehört, beziehungsweise veröffentlicht? Natürlich in der diePresse.com. Auch bei anderen gesellschaftspolitischen Themen werden die Mitarbeiter der Agenda Austria ab und an von der Presse als „Experten“ befragt (siehe auch: "Beamte gehen 2 Jahre und 9 Monate später in Pension als ASVG, Bauern und Selbstständige-"Experte": „.. sicher das meiste bei den Beamten zu holen“ - 24.02.2016).
 . Die Agenda Austria ist ein privater Verein, der sich durch private Quellen (meist Unternehmen) finanziert und laut Eigendefinition ein „Thinktank …. mit dem Ziel, dieses Land in gesellschaftspolitischen und wirtschaftlichen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern“. Ein großes Ziel und noch ein sehr weiter Weg bis dahin.   

 

08.02.2017


US-Bildungsministerin DeVos: Nicht nur Privatisierungsfanatikerin

Untertitel eines aktuellen Artikels von Heike Buchter (New York) in dieZeit.de:

Die Milliardärin DeVos ist gegen viele Widerstände US-Bildungsministerin geworden. Sie zu unterschätzen, wäre fatal: Sie will das öffentliche Bildungswesen privatisieren.
Waffen in der Schule? Warum nicht, meinte DeVos Mitte Jänner bei ihrer Anhörung im Senat. Es seien Fälle vorstellbar, in denen ein Gewehr erforderlich sei. Etwa um Kinder vor Grizzlybären zu schützen. Bei konkreten Fragen zeigte sie haarsträubende Unsicherheiten im bildungspolitischen Einmaleins. Trotzdem wurde sie am Dienstag im von den Senatoren im Kongress, zwar äußerst knapp mit 50:50 bestätigt. Die Stimme des Vizepräsidenten Mike Pence löste das Patt in der Kongresskammer auf.

Radikal neoliberal und radikal religiös

DeVos und ihr Familienclan kennt sich aber in der Politik aus – oder besser gesagt im politischen Lobbyismus. Und ihre Lobbyaktivitäten sind geprägt durch eine Ideologie der radikalen Marktwirtschaft und eine radikale Religiosität. Und jetzt hat sie – und ihr Clan – es geschafft. Sie Bildungsministerin der Vereinigten Staaten und für rund 55 Millionen Schüler/innen zuständig.

Ziel sind gewinnorientierte Charterschulen: Mehr Schüler, mehr Geld, weniger Ausgaben, mehr Gewinn

Um zu wissen, was DeVos vorhat, braucht man nur ihre wichtigsten bisherigen Lobbyaktivitäten betrachten. Das Ziel ihrer mit viel Geld getragenen politischen Interventionen im Bildungsbereich ist eine Zerstörung des öffentlichen Schulwesens und einer möglichst weitgehenden Privatisierung. Wobei sie vor allem die gewinnorientierten Privatschulen in ihrem Ideologischen Fokus zu finden sind.
Dabei handelt es sich um Schulen, die von privaten Betreibern verwaltet, aber mit Steuergeld finanziert werden. Pro Kind gibt es einen bestimmten Betrag – der allerdings dafür aus dem Etat der öffentlichen Schulen gestrichen wird. Die meisten Charterschulen in anderen Bundesstaaten sind gemeinnützige Einrichtungen. Hinter ihnen stehen Unternehmen, aber auch Kirchen und Hochschulen, die sich eine neue Einnahmequelle erschlossen haben. Charterschulen gibt es auch in anderen Bundesstaaten, doch in Michigan arbeiten sie überwiegend gewinnorientiert. Das heißt: Je mehr Schüler angemeldet sind und je weniger die Schuldirektion für sie ausgibt, desto höher ihr Gewinn. DeVos hat, so könnte man sagen, Schulen flächendeckend zu profitorientierten Betrieben gemacht. Ein Milliardengeschäft!
Die Folge ist ein harter Kampf um Marktanteile und ein abgewirtschaftetes Bildungsethos. Die Schulen konkurrieren, indem sie vor allem Schüler aus ärmeren Verhältnissen mit dem Versprechen eines iPads, Fahrrads oder sogar mit einem Bündel Bargeld locken.
Gewinnorientierung und Wettbewerb bedingt mehr schlechte Schulen 
Fördert der Wettbewerb die Qualität, wie Befürworter der Charterschulen meinen? Das Gegenteil ist der Fall. So wertete das unabhängige Bildungsinstitut Education Trust Midwest die Resultate eines gesetzlich angeordneten nationalen Vergleichstest schulischer Leistungen aus. Demnach lagen Viertklässler in Michigan im Jahr 2003 – also vor dem deutlichen Anstieg der Charterschulen – im US-Vergleich der 50 Bundesstaaten beim Lesen auf Platz 28 und beim Rechnen auf Platz 27. Seither hat sich jedoch ihr Abschneiden dramatisch verschlechtert. 2015 lagen die Kinder aus Michigan auf Platz 43 beim Lesen und beim Rechnen auf Platz 42. Bei einem Leistungsvergleich aller Schulen des Bundesstaates gehörten 38 Prozent der Charterschulen zu den Schlusslichtern.

 

07.02.2017


UGÖD-Veranstaltung: Digitale Arbeitswelt - Überblick, Ausblick

Schwerpunkt: Handlungsmöglichkeiten der Gewerkschaft, der Personalvertretung und des Betriebsrates

  • Welche Antworten und Forderungen stellt die UGÖD. Welche Antworten gibt es schon seitens der GÖD. Welche neue und alte Forderungen gilt es umzusetzen.
  • Es gibt keinen Bereich der nicht von der Digitalisierung berührt wird. Arbeiten wird sich gravierend wandeln. Das ergibt Chancen und Risiken. Seien wir darauf vorbereitet.

Eine Event der UGÖD. Mit Thomas Riesenecker-Caba/FORBA, Moderation: Thomas Vanorek/UGÖD
7. März 2017
17:00-20:00 inklusive Pausen und Buffet
Bildungszentrum Arbeiterkammer Wien, Theresianumgasse 16-18, 1040 Wien

 

06.02.2017


So diskutiert die Schweiz über die Digitalisierung der Schule

„Wenn das Tablet beim Purzelbaum hilft“ ist der Titel eines aufschlussreichen Artikels in der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) über die aktuelle Diskussion zur Digitalisierung der Schulen, die in der Schweiz weiter fortgeschritten ist als in Österreich. Die Pädagog/innen in unserem westlichen Nachbarland lernen bereits in Fortbildungsveranstaltungen den sinnvollen Einsatz von Smartphones und Tablets in Schulen.
Neue Medien gehören in den modernen Unterricht
Kritisieren in Österreich seit kurzem verstärkt Elternverbände und die Grünen die geplante Digitalisierung der Schulen bereits in der Primarstufe, wird in der Schweiz an der Sinnhaftigkeit des Einsatzes dieser, für Kinder und Jugendliche alltäglichen digitalen Medien in den Schulen so gut wie nicht mehr gezweifelt. Man weiß, dass es für die meisten Schüler/innen selbstverständlich ist, Hausaufgaben mithilfe von Smartphone oder Tablet zu erledigen. Deshalb müssen die Lehrer/innen deren Einsatz bewusst einplanen. 
Laut NZZ sind sich die Pädagog/innen darin einig, dass die neuen Medien unabdingbar in den modernen Unterricht gehören, so will es auch der Lehrplan 21. Sie sind ein pädagogisches Muss, weil fast alle Schulkinder sowieso zu ihren eigenen Geräten greifen. Doch sollen die digitalen Helfer ein Werkzeug, kein Spielzeug sein und den Unterricht ergänzen, nicht dominieren.
Tablet hilft beim „Purzelbaum“ …
Aber neben diesem Konsens gehen die Meinungen oft auseinander. Vor allem die Frage, wie genau sollen jetzt die Tablets und Handys im Unterricht eingesetzt werden, beschäftigt die Schweizer Lehrer/innen. Im Lehrplan ist der fächerübergreifenden Einsatz dieser Geräte vorgesehen. Aber ist das praktisch überhaupt machbar und vor allem sinnvoll? Ja, meint Stefanie Schild, Kursdozentin einer Fortbildungsveranstaltung zum Thema digitalisierter Unterricht. Sie plädiert für einen fächerübergreifenden Einsatz und bringt ein interessantes Beispiel: «Auch im Turnen kann ein Tablet nützlich sein. Gelingt einem Kind partout kein schöner Purzelbaum, filmt es die Lehrperson und zeigt ihm auf dem Gerät, an welcher Stelle es jeweils den Fehler macht.»  
Entsprechend findet man für jedes Fach praktikable und vorteilhafte Einsatzmöglichkeiten für die digitalen Geräte.
Geschäfte, Druck und Dauerbestrahlung
Für die Lehrmittelindustrie eröffnet die enorme Entwicklung der Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen ein einträgliches Geschäft. Das führt dazu, dass sie ständig neue Gadgets und Tools auf den Markt bringen. Dies schafft zwar neue Möglichkeiten, aber auch Zwänge. So steigt der Druck auf die Schulen, sich mit Geräten auszurüsten und flächendeckend WLAN einzurichten. Doch das kostet Geld, das die Schulen nicht haben. Die Schweizer Behörden hoffen, dass Sponsoren in die Lücke springen. Einigen Eltern macht der Trend zum flächendeckenden WLAN-Angebot in Schulgebäuden sorgen. Vermehrt wehren sie sich aus gesundheitlichen Gründen gegen eine solche Dauerbestrahlung.

 

05.02.2017


One World Filmclubs - Österreich

Menschenrechte, Gleichberechtigung und ein kritischer Zugang zu Globalisierung und Konsum sind Ihnen ein Anliegen?

Sie möchten, dass Ihre SchülerInnen (Altersstufe: 14-19) mehrfach ausgezeichnete Filme zu diesen Themen präsentieren und diskutieren?
Dann sind Sie bei den ONE WORLD FILMCLUBS richtig.
Für Rückfragen, weitere Informationen zu den Filmclubs und Tipps für einen Filmclubabend stehen wir gerne zur Verfügung.

oneworldfilmclubs.at, facebook.com/oneworldfilmclubs
01 - 913 11 21 - Email: info@oneworldfilmclubs.at,
Obere Augartenstraße 18/5/22, 1020 Wien

 

01.02.2017


Nur noch 4 PHs in Österreich? Warum nicht?

Noch am Freitag beteuerte auf eine diesbezügliche Anfrage der Vorarlberger Nachrichten (VN) die Vizedirektorin der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg (PHV), Gabriele Böheim, nichts von irgendwelchen Plänen für die künftige strategische Ausrichtung der Lehrer/innen-Ausbildung zu wissen. Heute pfeifen es schon längst die Spatzen von den Dächern. „Aus 10 mach 4: Geplante Fusion bei Lehrerausbildung sorgt für Wirbel“, Titelte zum Beispiel der kurier.at bereits am Freitagmorgen und berichtet, dass derzeit in den PHs große Unruhe herrsche.  Denn künftig soll es statt zehn, nur mehr vier Hauptstandorte und statt 10 Rektoren und 21 Vize-Rektoren nur mehr vier PH-Leiter samt Vize geben.
Es geht um Parteipolitik …
Bereits bei der Bestellung des Landes-Hochschulrates geht es um Parteipolitik. Ein/e Vertreter/in des Landeshauptmannes, des Schulratspräsidenten sowie drei Ministeriumsvertreter sitzen in diesem Gremium, das unter anderem über die Rektorenbestellung entscheidet. Wie kurier.at berichtet, soll bei diesen „Objektivierungs-verfahren“ die Qualifizierung der Bewerber/innen als Scheinargument benutzt werden, wie ein Insider – er war selbst an führender Position einer PH – berichtet: "Tatsächlich geht es um Macht. Um einen Kandidaten durchzusetzen, werden oft Zugeständnisse in anderen Bereichen im Einfluss der Politik gemacht, die nichts dem Bildungsbereich zu tun haben."
Um gleich in diesem politischen Machtspiel mitzumischen, zieht der Kurier einen Vergleich zwischen Ruth Petz und Erwin Rauscher. Petz wurde zur Rektorin der PH – Wien bestellt, obwohl sie gerade einmal einen Magister vorzuweisen hat und ihr niederösterreichisches Gegenüber, Rektor Erwin Rauscher, der Uni-Professor und mehrfacher Akademiker ist.
PH Nordost - Fusion PH Wien und PH Niederösterreich
Zu erwarten war, dass die geplante Fusion der politisch diametral ausgerichteten PHs aus Wien und Nieder-österreich zu einer PH Nordost mit Hauptsitz in Wien großen Widerstand aus dem schwarzen NÖ hervorruft. Johann Heuras, Landesschulratspräsident in Niederösterreich, behagt das wenig: "Durch diese Zentralisierung werden Kompetenzen nach Wien verlagert und unsere PH hat nicht mehr dieselben Möglichkeiten."
Kleinere Standorte müssen um ihre Daseinsberechtigung fürchten
Kleinere Standorte wie z. B. Feldkirch in Vorarlberg fürchten langfristig um ihre Daseinsberechtigung. Angehende Lehrer für die Sekundarstufe (also NMS und AHS) können dort gar nicht alle Fächer studieren, sie müssen z. B. für Chemie nach Innsbruck ausweichen. Da ist der Schritt nicht weit, gleich das komplette Studium dort zu absolvieren, meint kurier.at .

 

04.02.2017


Pädagogische Hochschule Vorarlberg PHV mit Ablaufdatum

Laut Vorarlberger Nachrichten (VN) droht der Pädagogische Hochschule Vorarlberg (PHV) der Verlust der Eigenständigkeit. Die Informationen hat Klaus Hämmerle (VN) vom Bildungssprecher der Grünen im Nationalrat, Harald Walser. Laut Walser wird die PHV spätestens 2025 ihre Eigenständigkeit in der Lehrer/innen-Bildung verlieren. Laut Walser wurden im Bildungsministerium bereits entsprechende Konzepte erstellt: „Die Zahl der federführenden Lehrerausbildungsstätten soll bundesweit auf vier reduziert werden. Für Vorarlberger Lehramtsstudenten wäre dann ausschließlich die Verbundhochschule West, sprich die Universität Innsbruck, zuständig“. Das würde bedeuten, dass die strategischen Entscheidungen alleine bei der UNI Innsbruck liegen. Die PHV würde zukünftig nur mehr als einer von mehreren Standorten im Verbund West für Lehreraus- und Weiterbildung bestimmte Aufgaben im Verbund wahrnehmen.
Interessant ist, dass der Rektor der PHV nicht selber dazu Stellung nimmt, sondern die Vizedirektorin Gabriele Böheim, die nichts von diesen Plänen für die künftige strategische Ausrichtung der Lehrer/innnen-Ausbildung weiß.
Die Kritik, dass die organisatorische Aufstellung der PHV von Anfang an eine Fehlkonstruktion war, ist zwar nicht neu, aber dass sie in der Direktor/innen-Etage der PHV und im Landhaus angekommen ist/angenommen wird, muss leider bezweifelt werden. Das sieht offensichtlich auch Harald Walser so: „Auch jetzt wird wieder nur halbherzig gehandelt“.
Walser plädiert dafür, dass die Universitäten die Ausbildung organisieren sollen. „Die jetzigen Standorte müssen als Teil von Universitäten erhalten bleiben und sollten sich auf die Betreuung der Praxisausbildung und die Fort- und Weiterbildung der Pädagoginnen und Pädagogen konzentrieren.“

 

03.02.2017


Der neue Kreidekreis digital 1/2017

Editorial von Gerhard Pušnik
Wenn es nicht so ernst wäre, könnte es ja lustig sein, fast wie ein Ballspiel. Seit Jahren wird das Besoldungsrecht zwischen Gerichtshöfen und Ministerien und Gesetzgeber hin- und hergeschoben. Es geht um eine korrekte Anrechnung der Vordienstzeiten, auf die öffentlich Bedienstete eigentlich ein Recht haben, in vielen Fällen auch um eine Besserstellung. Doch Regierung und zuständige Ministerien versuchen dies bislang mit allen möglichen Tricks zu verhindern. Das Vorgehen unseres Dienstgebers ist nicht nur ein verzweifelter Versuch, Probleme aus dem Weg zu räumen sondern auch ein unwürdiges (Schau-)spiel. Wir wollen nicht länger Spielball sein und verlangen eine saubere Lösung. Während der mediale Fokus auf internationale Trumpelpfade gerichtet ist, laufen derzeit Gespräche zwischen Bildungsministerium und den Vorsitzenden aller LehrerInnengewerkschaften. Wieder einmal hinter verschlossenen Türen. Das Autonomiepaket ist angesagt. Wer was sagt und vertritt, welche Strategie die ARGE der Gewerkschafter verfolgt, das erfahren wir nicht wirklich und wenn, dann hinterher. Deshalb haben die unabhängigen VertreterInnen der ÖLI ihre Positionen zu den Kernpunkten des Autonomie-paketes öffentlich deponiert: I. Es braucht eine Stärkung der PV - vor Ort - gegenüber der Schulleitung II. Bei der Bestellung von Schulleiter/ innen (Clusterleiter/innen) muss das Schulvotum mitbestimmend sein III. Leiter/innen sollen gegenüber den Schulpartner/innen am Standort verantwortlich und zur Rechenschaft verpflichtet sein IV. Wir verlangen eine transparente Ressourcenzuteilung und zusätzliche Mittel denn V. Wandel und Veränderung brauchen mehr Mittel Die ÖLI bleibt am Ball und wird weiter auf allen Kanälen berichten, im Kreidekreis und auf www.oeliug.at.
>>> Download aktueller Kreidekreis 1/2017

>>> Direktdownload aktueller Kreidekreis 1/2017

 

03.02.2017


Zweites Kindergartenjahr laut Mahrer fix.

Bisher hat sich die ÖVP gegen ein für alle verpflichtendes zweites Kindergartenjahr erfolgreich gewehrt. Zwei Jahre Pflichtkindergarten wollte die ÖVP nur für jene Kinder, „die es brauchen“, also nur jene vierjährigen Kinder, die in Sprache und Entwicklung besonderen Förderbedarf haben.  Das Ergebnis dieses Widerstandes war, dass im Rahmen der „großen“ Bildungsreform für das zeite Kindergartenjahr die sogenannte Opt-out-Möglichkeit eingebaut wurde. Gemeint war die Möglichkeit für Eltern, ihre vierjährigen Kinder nach drei Monaten wieder aus dem Kindergarten nehmen zu können, wenn diese keinen nachweisbaren Förderbedarf haben.
Laut Staatssekretär Harald Mahrer (ÖVP) ist dieses Opt-out-Möglichkeit nach der Einigung der Koalitionspartner am Montag auf das Arbeitsprogramm der Regierung nicht mehr vorgesehen.
Das zweite Kindergartenjahr soll nun für alle Vierjährigen verpflichtend werden. Wobei auch dafür die Ausnahmen wie für das erste verpflichtende Kindergartenjahr gelten: Zum Beispiel, wenn der Weg für die Kinder zu weit ist oder die Kinder zu Hause, bei Tageseltern oder sonst nachweisbar  entsprechend betreut werden.

 

02.02.2017